Vermeer - Im Spiegel seiner Zeit
Anthonie Palamedesz. (1601-1673) und Jacob van Velsen (†1656), besaßen zwar gute handwerkliche Fähigkeiten, waren aber keine innovativen Künstler wie Rembrandt oder Frans Hals. Delfts künstlerische Tradition war infolge der engen Verbindungen zum Oranierhof in Den Haag eher aristokratisch-konservativ geprägt. Obwohl die oranischen Prinzen keine besonders herausragenden Kunstmäzene waren, gaben sie doch eine Reihe von Kunstwerken in Auftrag, überwiegend Porträts und Historienbilder, gelegentlich auch Fresken. So waren zum Beispiel zwei Delfter Künstler, Christiaen van Couwenbergh (1604-1667) und Leonaert Bramer (1596-1674), mit der Ausschmückung des Palastes Huis ten Bosch bei Den Haag beauftragt worden und konnten ihre in Italien erworbenen Fähigkeiten, illusionistische Wandbilder zu malen, unter Beweis stellen. Künstlerische Kontakte Vermeers zu Bramer und Couwenbergh sind zwar nicht nachzuweisen, doch ist beispielsweise urkundlich gesichert, dass Bramer 1653 als Zeuge bei Vermeers Vermählung mit Catharina Bolens anwesend war. Sicher ist also, dass gewisse Verbindungen zu dem relativ konservativen Kreis der Delfter Künstler bestanden, und auf diesem Wege könnte der jungen Vermeer auch Anregungen zumindest für seine künstlerischen Anfänge empfangen haben, in denen er sich, wohl eher den Ratschlägen etablierter Malerkollegen und dem Zeitgeschmack gemäß als den eigenen Neigungen folgend, zunächst kurz biblischen und mythologischen Themen zuwandte. Carel Fabritius, Ansicht des Oude Langedijk in Delft, 1652 Öl auf Leinwand, auf Holz aufgezogen, 15,5 X 31,6 cm London, The National Gallery DIE BEZIEHUNG ZU CAREL FABRITIUS
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